ARD und ZDF führen seit 1997 jährlich eine Befragung zur Entwicklung der Internetnutzung und zum Umgang der Nutzung mit den Angeboten durch.
Die Nutzungsfrequenz des Internets „mindestens selten genutzt“ lag seit 2017 stabil bei knapp 90% der Gesamtbevölkerung, sodass eine Obergrenze des Internetzugangs in Deutschland erreicht zu sein schien. Im Jahr 2020 stieg die Onlinenutzung jedoch nochmal um 5 Prozentpunkte an und hält das Niveau auch im Jahr 2023. Heutzutage nutzen 95 Prozent der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 14 Jahren das Internet mindestens selten. Dies entspricht 67 Millionen Personen ab 14 Jahren in Deutschland.
Die Anzahl der täglichen Nutzer hält sich auf letztjährigem Niveau: 80% der deutschsprachigen Einwohner nutzen das Internet täglich.
Ein genauerer Blick auf die Soziodemographie der Onlinenutzer zeigt, dass besonders die älteren Zielgruppen zu diesem Plus beitragen. Während die unter 50-Jährigen ohnehin fast vollständig zu den Onlinern (Internetnutzung mindestens selten) gehören, zieht die Generation 50+ stetig nach. Im Jahr 2020 verzeichneten insbesondere die Altersgruppen der ab 60-Jährigen einen deutlichen Anstieg (60-69 Jahre: +8 Prozentpunkte / über 70 Jahre: +17 Prozentpunkte) und konnten das Niveau seitdem halten. In diesem Jahr stagnieren die Werte im Vorjahresvergleich. Die Zielgruppe der Ü70-Onlinenutzer verzeichnet im Jahr 2023 einen Wert von 78%. Die Daten offenbaren zudem, dass die Nutzungsfrequenz und -intensität in der Altersgruppe 50-60 weiterhin zunimmt, während die Altersgruppe 70+ leicht rückläufig ist.
Insgesamt betrachtet ist die tägliche Nutzungsdauer des „medialen Internets“, also z.B. Filme/Videos online anschauen, Musik online hören oder Artikel online lesen, erstmals seit 5 Jahren gesunken und liegt aktuell bei 139 Minuten (-21 Min.). Dieser Abwärtstrend zieht sich über alle Altersgruppen hinweg. Die mit Abstand meiste Zeit mit medialen Inhalten verbringen nach wie vor die 14- bis 29-Jährigen mit deutlich über vier Stunden (257 Min.) täglich. Jedoch liegt dieser Wert um fast eine halbe Stunde unter dem des Vorjahres (-27 Min.). 30- bis 49-Jährige nutzen mediale Onlineinhalte durchschnittlich drei Stunden am Tag und damit ebenfalls weniger als noch im Vorjahr (-24 Min.).
Erhebungsmethode: Computergestützte Telefon-Interviews (CATI), 40% Mobilfunkanteil in der Stichprobe (Dual-Frame) plus Online-Befragung (CAWI)
Fallzahl: 2.000 Fälle nach Fusion / 1.501 Fälle für das Modul Onlinestudie (n = 630 Festnetz-, n = 420 Mobilfunk-, n = 451 Online-Stichprobe)
Feldzeit: 6. März bis 9. April 2023
Grundgesamtheit: Deutschsprachige Wohnbevölkerung im Alter ab 14 Jahren in Deutschland
Durchführendes Institut: GIM (Wiesbaden); ANKORDATA (Frankfurt am Main)
Auftraggeber: ARD/ZDF-Forschungskommission
Nicole Hein
Tel. +49 (0) 6131 70 14014
Fax +49 (0) 6131 70 74395
hein.n(at)zdf.de